Bestandteile der Mundharmonika
Im Grunde besteht die Harmonika aus mehreren Einzelteilen, die zusammengefügt werden.
1. Der Kanzellenkörper
Der Kanzellenkörper ist der Hauptbestandteil des Musikinstruments. Umgangssprachlich wird er auch als Kamm bezeichnet. Der Name wird durch die Ähnlichkeit mit einem herkömmlichen Kamm abgeleitet. Zu Beginn der Geschichte wurde der Kanzellenkörper aus Holz hergestellt. Heute wird er meist aus Metall oder aus Kunststoff gefertigt. In ihm sind Luftkammern enthalten. Die Luftkammern kanalisieren die Atemluft und bringen sie zu den Stimmzungen.
2. Die Stimmzungen und Stimmplatten
Auf dem Kanzellenkörper befinden sich die Stimmplatten. Sie werden mit Hilfe des Deckels verkleidet. Auf den Stimmplatten befinden sich die sogenannten Stimmzungen. Sie sind fest angenietet. Die Stimmplatten werden mit der Atemluft zum Schwingen gebracht. Die Mundharmonika besteht aus vielen Kanzellen. Jede besitzt eine Druck- und eine Sogzunge. Die Sogzunge ist nach außen gerichtet und die Druckzunge nach innen. Durch die Atemluft werden sie angeregt sich zu bewegen. Die Tonzunge hat keinen Einfluss auf das Spiel. Sie bleibt dauerhaft in Ruhelage.
Die Pflege der Mundharmonika
Das Instrument kann lange Freude bringen, dafür muss sie entsprechend gepflegt werden. Die Grundvoraussetzung ist, dass die Mundharmonika nicht unter 10 Grad gespielt wird. Die Stimmzungen können von der Kälte zerstört werden. Bevor das Spielen beginnt, sollte sie mit Hilfe der Atemluft immer auf Betriebstemperatur gebracht werden. Hoher Druck beim Spielen ist auf jeden Fall zu vermeiden, denn die Stimmzungen sind nicht unbegrenzt belastbar.
Zum Spielen wird die richtige Atemtechnik benötigt. Ideal ist das Spielen aus dem Bauch heraus. Die Töne werden nicht mit Gewalt erzeugt, sondern können sich entwickeln und das sorgt dafür, dass das Musikinstrument nicht zu sehr gefordert wird und länger hält.
Ein wichtiger Punkt ist die Nutzung selber. Beim Spielen sollten keine Essensreste im Mund enthalten sein. Essensreste oder gar klebrige Speisen können sich an den Stimmzungen absetzen. Ideal ist es, wenn vor dem Spielen der Mund mit Wasser ausgespült wird.
Die Mundharmonika selbst kann ausgeklopft oder ausgespült werden. Hierbei ist das Material zu beachten. Gerade Harmonikas aus Aluminium oder Kunststoff können so behandelt werden. Für eine gründlichere Reinigung muss die Harmonika auseinander gebaut werden. Dann können gerade die Stimmplatten mit einer Mischung aus Essig und Wasser behandelt werden. Nach dem Einweichen in der lauwarmen Mischung muss die Einzelteile des Instruments gründlich trocknen und können dann wieder zusammengebaut werden.
Das Stimmen der Harmonika
Es kann schon vorkommen, dass die Harmonika schief klingt. Dann muss sie natürlich gestimmt werden. Allerdings ist es für Anfänger nicht zu empfehlen, denn hier ist Fingerspitzengefühl und handwerkliches Geschick gefragt. Ein Fachmann sorgt dafür, dass die Stimmzungen nicht beschädigt werden, den sie sind sehr empfindlich. Zum Stimmen wird das richtige Werkzeug benötigt.
- Stimmkratzer
- Stimmfeile
- Hakenwerkzeug
- Lösblättchen
- Schraubendreher
Das Werkzeug kann in der Regel bei einem Hersteller als Set erstanden werden. Mit der Stimmfeile werden die Spitzen der Stimmzungen gefeilt. Dadurch wird der Ton tiefer. Der metallische Ton wird meist durch das Schleifen am Stimmplattenrand produziert. Das kann mit Hilfe des Zentrierschlüssels wieder behoben werden.
Mit der Zeit müssen die Ventile ausgetauscht werden. Allerdings müssen die Ventile unbedingt vor dem Stimmen erneuert werden, denn sie können die Töne tiefer setzen. Damit die neuen Ventile perfekt passen, müssen die Stellen aufgeraut werden. Dadurch kann das neue Ventil besser eingesetzt werden.
Auch die Stimmzunge kann abbrechen. Das Einsetzen einer neuen Stimmplatte ist nicht schwer. Dazu muss nur der Deckel abgenommen und die alten Platten entfernt werden. Mit dem neu gekauften Set sind die neuen Platten schnell eingebaut. Die passenden Schrauben sind meist enthalten.
Das richtige Zubehör für eine Mundharmonika
Die Mundharmonika ist ein Musikinstrument, das in der Regel ohne Zubehör gespielt werden kann, aber es gibt Komponenten, die durchaus hilfreich sein können. Das Stimmwerkzeug sollte zur Grundausstattung gehören. Dazu gibt es noch ein paar Utensilien, die nützlich sein können.
1. Mundharmonika-Halter
Der Mundharmonika-Halter ist ein Muss, wenn das Instrument parallel zu einer Gitarre gespielt werden soll. Die preiswertesten Modelle liegen bei knapp 10 Euro und reichen eigentlich vollkommen aus. Es gibt aber auch noch höher preisige Modelle, die stabiler sind. Sie sind ab 20 Euro zu bekommen.
2. Aufbewahrung
Gerade bei einer hochwertigen Mundharmonika sollte eine gute Aufbewahrung bedacht werden. Passende Etuis werden von den Herstellern angeboten. Sie bieten einen optimalen Schutz auch bei Stößen. Für einen sicheren Transport gibt es Gürtel, die speziell für den Transport von Harmonikas hergestellt werden. Für den Transport von mehreren Instrumenten bietet sich ein Koffer an.
3. Mikrofon und Verstärker
Sehr beliebt ist das Spielen mit Mikrofon und Verstärker. Es gibt verschiedene Modelle in beiden Bereichen. Die Wahl hängt von dem Musikstil ab, der gespielt werden soll. Beispielsweise eignet sich ein Gesangsmikrofon für den Country-Blues und ein normales Fahrradlampen-Mikrofon für den Chicago-Blues.
Die Spieltechniken
Es gibt verschiedene Spieltechniken für die Mundharmonika.
1. Lipping / Pucking Melodiespiel
Bei dieser Spieltechnik wird immer nur ein Tonkanal gespielt. Hier wird die Atemtechnik mit Zwerchfelleinsatz verwendet.
2. Tongue-Blocking Melodiespiel
Für diese Spieltechnik werden drei bis vier Kanäle mit dem Lippen verschlossen. Die Zunge deckt alle Kanäle ab, bis auf den Rechten. Das ist die Grundlage für die Kombination aus Akkordbegleitung und Melodiespiel.
3. Akkordbegleitung
Bei dieser Spieltechnik werden mehrere Kanäle von den Lippen verschlossen und dann angespielt.
4. Bending
Hier wird der Rachenraum und die Zungenstellung verändert. Die Tonhöhe wird nach oben gebogen.
5. Overblow
Die tiefen Töne einer Kanzelle werden erhöht und das funktioniert durch das Überblasen. Die Spieltechnik bietet sich vor allen Dingen für die diationische Mundharmonika an.
6. Tremolo
Die Spieltechnik Tremolo wird durch eine schnelle Wiederholung eines Tons ermöglicht. Die Hand wird schnell geöffnet und geschlossen. Der Ton beginnt zu zittern.