Die Geschichte des Bieres
Vor rund 13.000 Jahren gab es den ersten Braubetrieb. Er befand sich in der Rakefet-Höhle. Das älteste Bierrezept der Welt stammt und China und ist etwa 5.000 Jahre alt. Die Ägypter stellten ihr Bier aus halbfertigem Brot und Wasser her. Eine der ersten bekannten Biersorten stammten von den Kelten, die ein einfaches Gerstenbier hergestellt haben. Das Mittelalter ist bekannt für die Produktion von vielen verschiedenen Bieren. Dazu wurden die verschiedensten Zutaten verwendet. Die Kräuterbiere wurde zwischen dem 13. und 16. Jahrhundert beliebt, aber schnell durch das Hopfenbier verdrängt.
Der scherzhafte Name „flüssiges Brot“ hat einen ernsten Hintergrund. In der damaligen Zeit war Trinkwasser mit vielen Keimen belastet und schadete dem Körper mehr als es half. Bier hingegen besaß keine Keime, denn die Bierwürze wurde gekocht. Somit wurde das gekochte Bier meist den Kindern gegeben, damit diese nicht krank wurden. Zudem galt Bier damals als wichtige Nahrungsergänzung. In Zeiten von Hungersnot und Armut wurde Bier als normale Nahrung wahrgenommen, denn der Kaloriengehalt war sehr hoch. Daher auch der Name „flüssiges Brot“.
In den Jahrtausenden hat sich das Bier maßgeblich verändert. Die Grundzutaten sind bis heute allerdings gleich geblieben. Mittlerweile gibt es aber ein Reinheitsgebot, das in Deutschland seit 2005 noch verschärft wurde. Bier ist ein Modegetränk, das im 19. Jahrhundert bei Studenten, Künstlern, Beamte und Intellektuelle sehr beliebt war. Der Bierverbrauch liegt im 21. Jahrhundert etwa bei 100 Litern. Neben dem klassischen Bier mit Alkohol wird auch das alkoholfreie Bier immer beliebter. Heute gibt es unzählige Sorten in beiden Bereichen.
Die Produktion
In Brauereien wird das Getränk hergestellt. Dazu werden die einzelnen Zutaten Wasser, Malz und Hopfen vermischt. Anschließend findet die Fermentation statt und die Mischung wird biochemisch verändert. Der eigentliche Prozess beginnt beim Maischen. Das Wasser wird hierbei auf 60 Grad erwärmt und dann wird das geschrotete Malz beigegeben. Daraus entsteht die Maische, die auf 75 Grad erhitzt wird und das unter ständigem Rühren. In den ganzen Produktionsprozessen werden immer wieder Enzyme freigesetzt und die Stärke in Zucker gewandelt. Nachdem die Stärke vollständig zu Zucker geworden ist, wird die Maische geläutert. Die Würze, also der flüssige Teil der Maische und der Malztreber werden getrennt. Der Rest ist eine Mischung aus Hopfen und anderen Kräutern, die nun gekocht werden. Die Eiweiße und andere Schwebstoffe werden getrennt und die Flüssigkeit kommt in einem Kühler. Dort wird das Bier auf eine Gärtemperatur eingestellt und mit den verschiedenen Hefekulturen versorgt.
Die obergärigen Biersorten gären bei Temperaturen zwischen 18 und 24 Grad. Die untergärigen Biersorten gären zwischen 8 und 14 Grad. Das Bier muss zuerst gegärt werden, damit das bekannte Bier entstehen kann. Dieser Vorgang dauert etwa eine Woche. Dann ist ein Jungbier entstanden. Anschließend muss das Bier noch vier bis sechs Wochen nachgären und lagern. Erst danach wird das Bier in Fässern, Dosen und Flaschen abgefüllt und auf den Markt gebracht.
Die vier Zutaten
Mittlerweile gibt es mehr als 800 Geschmacksrichtungen in Bezug auf die Biere, aber jedes Bier besteht aus vier Grundzutaten.
1. Die Hefe
Die Hefe sorgt im Bier dafür, dass der Zucker zu Alkohol umgewandelt wird. Es gibt untergärige und obergärige Hefe. Die untergärige Hefe ist in Bockbier, Pilz oder Märzen enthalten. Die obergärige Hefe in Alt, Kölsch oder Weizenbier.
2. Der Hopfen
Der Hopfen zählt zu den Hanfgewächsen. Es gibt weltweit mehr als 200 Sorten. Im Hopfen befindet sich die Alphasäure, die dafür sorgt, dass das Bier einen bitteren Geschmack erhält. Zudem sind ätherische Öle vorhanden, die für das Aroma sorgen.
3. Der Malz
Der Malz sorgt nicht nur für die typische Farbe des Bieres, sondern bestimmt auch durch den Röstgrad den Geschmack. Der Malz kann nicht nur kaffeeartige, sondern auch nussige und süßliche Noten in das Bier bringen.
4. Das Wasser
Das Wasser ist mit die wichtigste Zutat beim Bier. Es gibt weiches und hartes Wasser. Anhand des Härtegrads wird das Wasser für das Bier eingesetzt. Das weiche Wasser ist perfekt für helle, hopfenbetonte Biere und das härte Wasser eignet sich für dunkle, volle Biere.
Das beliebteste Bier
Mehr als 800 Geschmacksrichtungen gibt es auf dem Markt, die sich in 30 Bierstile unterteilen. Auf der Welt soll es sogar mehr als 150 Bierstile geben. Eindeutig auf dem ersten Platz in Deutschland steht das Pilz. Auch Weizen, Export, Helles und Alkoholfreies sind unter den ersten Rängen. Auch Schwarzbier, Altbier und Kölsch können sich sehen lassen. In Deutschland gibt es mehr als 1.500 Brauereien. Die meisten davon sind Kleinbrauereien. Es gibt nur wenige Großbrauereien, die sich aber den Markt teilen. In den letzten Jahren haben immer mehr Craft Biere den Weg auf den Markt geschafft. Das sind Biere, die handwerklich gebraucht werden, mit spezieller Hefe und Aromahopfen. Dazu kommen Fruchtzusätze oder Gewürze. Das macht das Bier so besonders.
Die richtige Lagerung von Bier
Bier wird entweder in Fässern, Dosen oder dunklen Flaschen angeboten. Das hat den Grund, dass UVA-Strahlen nicht gut für das Getränk sind. Die Strahlen sorgen dafür, dass das Bier mit der Zeit bitter schmeckt. Zudem ist es wichtig, dass das Bier dunkel und recht kühl gelagert wird. In der Regel halten sich die meisten Biere bis zu sechs Wochen. Danach sollten sie entsorgt werden, denn es können Geschmackseinbußen entstehen. Flaschenbiere sollten am besten im stehen gelagert werden.